Schlafen in einer Höhle?

Ein spannender Einblick in das Höhlen-Leben unserer Vorfahren während unserer Trekking-Tour in Wales.

Auf unser Winter-Wanderung in den naturbelassenen Weiten des Brecon Beacons Nationalparks in Südwales bleibt mir eine Nacht in besonderer Erinnerung: Mitten in der Natur, in aller Verlassenheit und Einsamkeit haben wir uns für eine Nacht in einer abgelegenen Höhle einquartiert.

Wintereinbruch, Schneesturm und klirrende Kälte

Winter im Brecon Beacons Nationalpark in Wales

Heute sind wir wieder den ganzen Tag durch den Brecon Beacons Nationalpark gewandert. Nachmittags setzte dann leichter Schneefall ein - unser erster Schnee in Wales. Es war eine wahrlich Zauberhafte Stimmung. Die federleichten Flöckchen rieselten uns ins Gesicht, und verliehen den eben noch dunklen Tannen am Wegesrand ein völlig neues Gesicht. Schon bald waren Wiesen, Wälder und Weg mit einer weißen Puderzuckerschicht bedeckt.

Natur pur: Wandern und Zelten in den Weiten des Brecon Beacons in Südwales

Endlich sind wir in Wales angekommen. In Chepstow am Severn, nahe der Grenze zwischen England und Wales, besuchen wir einen guten Freund und genießen Luxus wie Dusche, Küche und den komfortablen Schlafplatz (Isomatten in der warmen, trockenen Stube).

 

Per Anhalter über London nach Wales. Freiheitsgefühle beim Reisen.

Zusammen mit einem guten Freund, ging es auf Achse. Eine dreiwöchige Schüler-Expedition durch England und Wales. Eine durch und durch vieleseitige und ereignisreiche Tour war das. Aber warum haben wir uns dazu entschieden, zu Trampen?

Das Reisen per Anhalter ist sicherlich kein neuer Trend, aber es funktioniert noch immer ganz gut, auch in England. Zugegeben, es war ein Sprung ins kalte Wasser, denn wir wussten nicht, ob die Briten die großen Freunde der hitch-hiker sind. Ein Hintergedanke war, dass es auch zur Aufbesserung unserer Englischkenntnisse ideal beitragen könnte. Ohne direkte Kontaktaufnahme zu Einheimischen ist es schwer voranzukommen und wenn man dann im Auto sitzt, vielleicht ergeben sich ja von ganz allein interessante Gespräche. So haben wir uns das jedenfalls vor unserer Abreise schöngeredet.

Was um alles in der Welt treibt zwei Jugendliche dazu an, sich vier wochenlang der winterlichen Kälte auszusetzen? Warum das heimische, muckelig warme Wohnzimmer verlassen, nach Großbritannien reisen und dort die Nacht bei Frost und Eis im Zelt verbringen?

Fremde Länder bereisen, Menschen, Kultur und Landschaft erkunden, klar doch, das hat seinen Reiz. Aber Hotels, Jugendherbergen oder Bed & Breakfast – ist doch alles gar nicht so teuer. Warum auf diesen Komfort verzichten und stattdessen zelten? Haben die beiden Teenager kein Geld für ein wenig zeitgemäße Dekadenz? Ist das auch der Grund, warum sie die Vorzüge von Auto, Bahn oder Flugzeug entbehren? Oder warum verschwenden sie Stunden, ja sogar Tage um per Anhalter umher zureisen? Verzichten zudem freiwillig auf morgendliche Dusche samt Frühstücksei, Küche und Kühlschrank, Bett und Badezimmer, ja sogar auf Fernseher und Facebook.