„Eibenbeeren“
Fruchtkörper der europäischen Eibe
Die Eibe bei uns im Garten ist dieses Jahr voll mit roten Früchten. Ich dachte immer die „Beeren“ seien hochgiftig. Als ich vor kurzem erfahren habe, dass die Fruchtkörper selbst gar nicht giftig sind, sondern nur der Kern im Innern, habe ich natürlich gleich mal probiert: Die fruchtig-schleimigen „Eibenbeeren“ sind mit das süßeste was in unserem Garten zu finden ist! Die Eibe ist jedoch geschützt und darf nicht in der Natur gesammelt werden.
Die Eibe – Ein Urbaum
Die Europäische Eibe (Taxus baccata), auch Gemeine Eibe oder nur Eibe genannt, ist die einzige europäische Art in der Pflanzengattung der Eiben. Sie ist die älteste und schattenverträglichste Baumart Europas und kann ein unglaublich hohes Alter erreichen. (Die „Fortingall Yew“ gilt als Europas ältester Baum; ihr Alter wird auf 3000 bis 5000 Jahre geschätzt; Quelle: http://www.forestry.gov.uk/forestry/INFD-6UFC5F ).
Das Holz der Eibe wurde seit jeher vom Menschen geschätzt, da es sich durch einen sehr dichten Wuchs und die daraus resultierende Härte auszeichnet. Die Europäische Eibe gehört in ganz Europa zu den geschützten Pflanzenarten; in Deutschland steht sie auf der Roten Liste der gefährdeten Arten.
Quelle: Wikipedia
Ehemals ausgerottet wg. des extrem harten Holzes für Bögen und Wurfspieße. Die giftigen Auszüge der Pflanzen wurden früher als Pfeilgift verwendet.
Früchte statt Zapfen
Der entscheidende Unterschied zu anderen Nadelbäumen ist, dass die Eibe keine Zapfen trägt, sondern von einem roten Arillus (Samenmantel) umgebene Samen, die oftmals fälschlicherweise als „Beeren“ bezeichnet werden.
süßlicher Samenmantel
"Die Eibenfrüchte bestehen aus dem roten, schleimigen Samenmantel, der den eiförmigen sehr hartschaligen Samen becherförmig umschließt. Der Samenmantel schmeckt leicht süßlich, weshalb er wohl immer wieder auch mal gerne gegessen wird. Werden die Kerne - wie bei den Weintrauben üblich – nicht zerkaut, geht hiervon keine Gefahr aus. Der verschluckte Samen passiert den Magen- und Darmtrakt bei Mensch und Tier meist ohne Symptome. Um das Taxin B im Samenkern freizusetzen, müssen die Samen gut zerkleinert werden, denn Taxin B kommt nur im Kern vor.
Der Gehalt an Taxin im Samenkern ist um über 1/3 niedriger als in den Nadel. Es müssen also schon mehrere Eibenkerne gut zerkaut werden, ehe Vergiftungssymptome auftreten. Bei den gemeldeten Vergiftungen bei Kindern durch die Eibe handelt es sich wohl in der Regel um das Verschlucken von Eibenkernen, denn über einen Todesfall bei Kindern wird nicht berichtet."
Zitiert aus: http://www.bund-deutscher-baumschulen.d ... php?id=943
Warnung: Achtung tödlich!
Trotzdem: Beim Naschen ist unbedingt hohe Sorgfalt und Vorsicht angebracht! Die Kerne niemals zerbeißen und auf keinen Fall schlucken. Schon ein einziger Kern kann tödlich sein! Kindern sollte man das süße Geheimnis also besser vorenthalten. Denn Wonne und Tod liegen hier ganz nah beieinander. Der Tod tritt durch Atemlähmung und Herzversagen ein.
Alle Pflanzenteile (bis auf die Fruchtkörper) der Europäischen Eibe sind stark giftig. Holz, Rinde, Nadeln und Samen enthalten toxische Verbindungen, die in ihrer Gesamtheit als Taxane bezeichnet werden.
Guten Apettit!
Geschmacklich lohnt sich dieser Nervenkitzel, die Frucht schmeckt schleimig süß.